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»Nein. Diese Miß Knight. Schreibt mir vor, was ich zu tun habe. Sie erklärt mir sogar,
wie man richtig kocht! Ich weiß besser darüber Bescheid als sie!«
»Du bist eine großartige Köchin!« sagte Jim zärtlich.
»Ob jemand gut kocht«, meinte Cherry, »merkt man immer sofort. Man braucht nur zu
probieren.« Jim lachte. »Ich fang' ja schon an. Aber warum sagte Miß Marple, daß ich
was Gutes zu essen brauche? Fand sie, daß ich unterernährt aussah, als ich hinkam und
das Abstell brett im Bad festschraubte?«
Cherry lachte. »Ich will dir verraten, was sie gesagt hat. Sie sagte:
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: Ihr Mann sieht sehr gut aus, meine Liebe. Ein sehr gutaussehender Mann.9 Klingt wie
aus einem Liebesroman, was?«
»Fandest du das auch?« fragte Jim läche lnd.
»Ich meinte, du seist schon in Ordnung.«
»In Ordnung! Das ist nicht gerade ein Kompliment.« »Und dann sagte sie: >Sie müssen
gut für Ihren Mann sorgen, meine Liebe. Kochen Sie ordentlich! Männer brauchen viel
Fleisch. Gut zubereitet!«
»Hört! Hört!«
»Und sie sagte, ich solle nur frische Sachen nehmen und keine Tierkühlgerichte, die ich
bloß zum Wärmen in den Ofen schöbe. Eigentlich tue ich das auch nicht oft«, fügte sie
offen hinzu.
»Wegen mir kannst du's überhaupt sein lassen«, antwortete ihr Mann. »Es schmeckt
alles gleich.«
»Hauptsache, du merkst, was du ißt«, stellte Cherry fest. »Und denkst nicht nur an das
Flugzeug, das du da zusammenmontierst. Und sag nicht, daß du es für unseren Neffen
Michael als Weih nachtsgeschenk gekauft hast! Du hast es gekauft, weil du selbst damit
spielen möchtest.«
»Er ist noch zu klein dazu«, sagte Jim entschuldigend.
»Und ich vermute, daß du den ganzen Abend damit verbringst. Wie wäre es mit etwas
Musik? Hast du die neue Platte gekauft, von der wir sprachen?«
»Ja. 1812, die Festouvertüre von Tschaikowsky.«
»Das ist die laute, mit der Kanone«, sagte Cherry. Dann zog sie ein Gesicht. »Die gute
Mrs. Hartwell wird sich beschweren! Nachbarn! Ich habe die Nase voll von Nachbarn.
Immer meckern sie und beschweren sich. Ich weiß nicht, wer von beiden schlimmer ist.
Die Hartwells oder die Barnabys. Die Hartwells klopfen manchmal schon zwanzig vor
elf gegen die Wand. Ein starkes Stück. Sogar das Fernsehen und die BBC senden länger.
Warum sollten wir nicht etwas Musik hören, wenn es uns Spaß macht. Und immer
wollen sie, daß wir's leiser stellen!«
»Dabei hat man nichts davon, wenn die Lautstärke nicht stimmt«, sagte Jim
nachdrücklich. »Das ist allgemein bekannt. Und was ist mit ihrer Katze die kommt
immer in unseren Garten und wühlt in unseren Beeten, wenn wir sie gerade in Ordnung
gebracht haben.«
»Ich sage dir was, Jim. Ich habe es satt.«
»In Huddersfield hattest du nichts gegen die Nachbarn«, sagte Jim.
»Dort war es anders«, antwortete Cherry. »Ich meine, dort fühlte man sich freier. Wenn
man in Not war, hat einem jemand geholten oder umgekehrt. Aber niemand hat sich
eingemischt. Diese Siedlung ist schuld, daß sich die Leute nicht vertragen. Weil wir alle
neu sind, nehme ich an. Ich begreife einfach nicht, warum soviel gezankt und geklatscht
wird und sich ständig jemand bei der Stadtverwaltung beschwert. In einer richtigen Stadt
sind die Menschen dazu viel zu beschäftigt.«
»Da könnte was dran sein.«
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»Gefällt es dir denn hier, Jim?«
»Die Arbeit ist in Ordnung. Und wir wohnen in einem nagelneuen Haus. Wenn wir
etwas mehr Platz hätten, wäre mir das lieber. Ich würde mich gern etwas mehr
ausbreiten können. Am liebsten hätte ich einen Bastelraum.«
»Zuerst fand ich es herrlich hier«, sagte Cherry, »aber jetzt bin ich mir nicht mehr so
klar. Das Haus gefällt mir, auch der blaue Anstrich und das Bad. Nur die Leute mag ich
nicht und die Atmo sphäre. Ein paar Nachbarn sind ja ganz in Ordnung. Habe ich dir
erzählt, daß Uly Price und Harry sich getrennt haben? Er hat sich so komis ch
benommen, als sie sich damals das Haus ansahen. Sie wäre beinahe aus dem Fenster
gefallen, weißt du, und er stand wie angewachsen da und hat ihr nicht geholfen.«
»Ich bin froh, daß es zu Ende ist. Er taugt nicht viel.«
»Es ist auch nicht gut, nur zu heiraten, weil ein Kind unterwegs ist«, meinte Cherry. »Er
wollte sie nämlich nicht heiraten, weißt du. Er ist kein angenehmer Mensch. Miß Marple
findet es auch«, fügte sie nachdenklich hinzu. »Sie hat zu Lily eine Bemerkung über ihn
gemacht. Lily hielt sie für übergeschnappt.«
»Miß Marple? Ich wußte gar nicht, daß sie sie mal getroffen hat.» »Es war an jenem
Tag, als sie hier spazierenging und stürzte. Da mals hat sich Mrs. Badcock um sie
gekümmert und zu sich ins Haus geholt. Glaubst du, daß Arthur und Mrs. Bain ein Paar
werden?«
Jim runzelte die Stirn und nahm ein Bauteil in die Hand, das er mit dem Bauplan
verglich.
»Warum hörst du nicht zu, wenn ich dir was erzähle?«
»Was hast du gesagt?«
»Ob Arthur Badcock und Mrs. Bain ...«
»Mein Gott, Cherry, seine Frau ist kaum unter der Erde! Ich habe gehört, daß er
schrecklich nervös ist er zuckt schon zusammen, wenn man ihn nur ansieht.«
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